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Kritik an Bundeswehr wegen Kindern an Waffen und Teilnahme AfD an Podiumsdisukssion in Trier

Die Kritik am Tag der Bundeswehr wegen Kindern an Waffen und der Teilnahme eines AfD-Landtagsabgeordneten an der Podiumsdisukssion in Trier gehen weiter. Die DFG-VK hatte mit Fotos belegt dass Kinder in Stetten mit Waffen hantierten -w as gegen eigene Vroschriften verstößt, Ministerin von der Leyen usste reagieren, kurz danach wiederholte sich der Vorgang. In Trier kritisierte MdB Katrin Werner von der Linken die Zurschaustellung von Waffen und die Teilnahme von Uwe Jung von der Alternative für Deutschland an einer Podiumsdiskussion der Bundeswehr - OB Leibe - eigentlich Bürgermeister für Frieden hatte die Schrimherrschaft für den Tag der Bundeswehr in Trier übernommen

 

Wir dokumentieren die dazugehörigen Pressemitteilungen:

DFG-VK: Nichts gelernt? Bundeswehr ließ Kinder auf Panzer

20. Juni 2016

In der vergangenen Woche sorgten Kinder an Handfeuerwaffen beim „Tag der Bundeswehr“ für Aufsehen. Nun ein neuer Fall: Im oberpfälzischen Weiden durfte Kinder bei einem „Tag der offenen Tür“ auf Panzern mitfahren.

Mit donnerndem Lärm gruben sich am Sonntag Schützen- und Truppentransport-Panzer der Bundeswehr durch den Matsch in der Ostermark-Kaserne – aus den Luken des Militärgeräts guckten dabei nicht nur Soldaten, sondern streckten sich auch Kinderköpfe. Abermals sprach die Bundeswehr bei einem „Tag der offenen Tür“ besonders Kinder an und überschritt eine rote Linie: Auf Fotos ist zu sehen wie Kinder auf und im Kampfpanzer „Leopard 2“ sowie der „Panzerhaubitze 2000“ spielen. Zudem nahm die Bundeswehr Kinder und Jugendliche zur Mitfahrt in Truppentransportpanzer vom Typ „Fuchs“ sowie dem Schützenpanzer „Marder“ mit. Ereignet haben sie die Fälle am Sonntag – 19. Juni 2016 – beim „Tag der offenen Tür“ des „Artilleriebataillons 131“.

Zwar erlaubt das Verteidigungsministerium der Bundeswehr Kinder auf oder in Panzer zu lassen (nur an Handfeuerwaffen dürfen sie nicht), für Mitfahrten gilt aber ein Mindestalter von 14 Jahren. Ob das eingehalten wurde ist mit Blick auf Fotos der Bundeswehr-Veranstaltung fraglich – einige Kinder in den Panzern sehen jünger aus.

Roland Blach von der „Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen“ (DFG-VK) findet die aktuelle Regelung, dass Kinder nur auf Handfeuerwaffen keinen Zugriff haben dürfen absurd: „Panzer sind tödliche Waffensysteme und werden bei Waffenschauen wie dem ‚Tagen der offenen Tür‘ für Kinder zum Klettergerüst“, so der Friedensaktivist. Junge Leute könnten noch nicht reflektieren was Panzer und anderes militärisches Großgerät für Schaden anrichten können: „Die Abschwächung der Richtline des Verteidigungsministeriums ist völlig deplatziert“, so Blach.

Philipp Ingenleuf vom „Netzwerk Friedenskooperative“, das in die Aktivitäten gegen den „Tag der Bundeswehr“ involviert war, stellt nach dem neuerlichen Fall konkrete Forderungen an das Verteidigungsministerium: „Vor 2011 durften Kinder und Jugendliche nach der damals geltenden Richtlinie für die Bundeswehr-Öffentlichkeitsarbeit weder an Handfeuerwaffen noch auch militärisches Großgerät – es wäre das Mindeste dazu zurückzukehren“, fordert der Friedensaktivist. Auch über ein Ende von Waffenschauen wie dem „Tag der Bundeswehr“ oder dem in Weiden sollte nachgedacht werden: „Die Werbung von Kindern muss endlich aufhören und das Eintrittsalter in die Bundeswehr von aktuell 17 auf 18 Jahre angehoben werden, so wie es der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes empfiehlt“, so Ingenleuf.

Die Friedensaktivisten fordern, dass das Verteidigungsministerium nach dem neuerlichen Fall endlich striktere Regeln für öffentliche Bundeswehr-Veranstaltungen erlässt. Sie kündigten vorsorglich an weiter zu dem Thema zu arbeiten und genau hinzugucken, wenn die Bundeswehr wieder Waffenschauen durchführt.

Fotos der Kinder auf den Panzern am „Tag der offenen Tür“ am 19. Juni 2016 in der Ostmark-Kaserne in Weiden finden Sie unter dem folgenden Link. Die Fotos können Sie uneingeschränkt nutzen. Aus Kinderschutzgründen haben wir die Gesichter unkenntlich gemacht, die Original-Fotos liegen uns vor:

https://www.dropbox.com/sh/fhzxtopqcl951c0/AAA6fMq6gwCx3o4MXNKgT9l_a?dl=0

Gemeinsame PM der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und des Netzwerk Friedenskooperative, Stuttgart den 20. Juni 2016

https://www.dfg-vk.de/rekrutierungen-der-bundeswehr/nichts-gelernt-bundeswehr-liess-kinder-auf-panzer

Vgl auch: DFG-VK-PM vom 14. Juni 2016 Verteidigungsministerium versucht weiteres PR-Desaster abzuwenden

Augenzeugen widersprechen Darstellung der Bundeswehr zu Ereignissen in Stetten: https://www.dfg-vk.de/rekrutierungen-der-bundeswehr/verteidigungsministerium-versucht-weiteres-pr-desaster-abzuwenden

 

MdB Katrin Werner: Tag der Bundeswehr – auch in Trier ein Tabubruch

 16. JUNI 2016

"Tag der Bundeswehr" in Trier: Soldatin erklärt einem Kind wie der Bombenabwurf in einem Tornado-Kampfjet funktioniert? (Foto: Gabriele Senft - 

Der „Tag der Bundeswehr“ am vergangenen Samstag war auch in Trier ein Tabubruch. Während in Baden-Württemberg kleine Kinder mit echten Waffen hantieren durften, wurde in Trier der AfD-Landtagsabgeordnete Uwe Junge für eine Podiumsdiskussion zum Thema „Bundeswehr als Arbeitgeber“ eingeladen.
„Offensichtlich ist der Bundeswehr jedes Mittel recht, um für sich zu werben. Einem Politiker der rechtspopulistischen ‚Alternative für Deutschland‘ eine Bühne zu bieten und damit zur Normalisierung rechter Diskurse beizutragen, bestätigt dies“, kritisiert die Trierer Bundestagsabgeordnete Katrin Werner.
„Das der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe, gleichzeitig Mayor for Peace, sich als Schirmherr und Redner für den ‚Tag der Bundeswehr‘ zur Verfügung gestellt hat, passt nicht zusammen. Wenn man sich glaubhaft als Bürgermeister für den Frieden für eine friedliche und atomwaffenfreie Welt einsetzen will, kann man nicht gleichzeitig militaristische Werbeveranstaltungen hofieren. Tut man es doch, muss man sich den Vorwurf der Doppelmoral gefallen lassen“, so die Linkenpolitikerin weiter. „Anders als der Oberbürgermeister es in seinem Grußwort dargestellt hat, verteidigt die Bundeswehr bei ihren Auslandseinsätzen nicht die Interessen und Werte der Bevölkerung. Vielmehr dient sie zur Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen und ist Teil des Problems, nicht der Lösung.“
Auch in Trier durften Kinder mit Kriegsgerät spielen, wie Bilder der Fotografin Gabriele Senft zeigen.

http://www.katrinwerner.de/nc/start/pressemitteilungen/detail/zurueck/kwaktuell/artikel/tag-der-bundeswehr-auch-in-trier-ein-tabubruch/