Bald Gift im Bier um Spangdahlem und Bitburg?
US-Army-Altlasten um Spangdahlem, Bitburg und Ramstein bedrohen die Umwelt und verseuchen die Gewässer. Der Trierische Volksfreund berichtet zuletzt am 27.6.2015:“ Vor Beginn des Rheinland-Pfalz-Tages in Ramstein kommen im Kabinett auch unerfreuliche Dinge zur Sprache. Auf der nahen US-Airbase ist das Grundwasser - genau wie rings um Bitburg und Spangdahlem – belastet.“
Das Thema kam schon 2014 in die Schlagzeilen, besorgte Angler fragten sich was sie noch essen können, dabei ist es seit Jahrzehnten ein offenes Geheimnis dass die Airbase die Gegend mit krebserregenden Giftstoffen und Emissionen belastet. Der TV schreibt dazu: „Chemische Altlasten sind nicht nur in der Südeifel, sondern auch auf dem US-Militärflugplatz Ramstein ein Problem. Nach Angaben der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) sind dort perfluorierte Tenside (PFT) im Grundwasser nachgewiesen worden (..) Diese Stoffe, die unter anderem aus Feuerlöschschäumen stammten, stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Das Trinkwasser sei aber nicht gefährdet“.
Auf dem Kriegsflughafen Spangdahlem wird nach Auskunft der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord derzeit untersucht, wie die gesundheitsgefährdenden Schadstoffe in die Kanalisation gelangen. Es wurden in den Regenrückhaltebecken hohe Konzentrationen gemessen. Selbst im Albachtal, das vom ehemaligen Luftwaffenstützpunkt Bitburg recht weit entfernt ist, wurden hohe Schadstoffkonzentrationen gemessen. Die Wasserbehörde hat keine Erklärung und kündigt Untersuchungen an. Eine Studie aus den USA zeigt: Schon geringe PFT-Konzentrationen im Blut lassen Blutfettwerte steigen und erhöhen die Gefahr, Herzprobleme zu bekommen sowie an Hoden- oder Nierenkrebs zu erkranken.“
(vgl. http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/luxemburg/aktuell/Luxemburg-aktuell-Auch-Ramstein-hat-mit-den-US-Altlasten-zu-kaempfen;art1715,4250881 )
Darauf hin wurde einen Leserbrief geschrieben, der auch gekürzt veröffentlicht wurde – ohne Abschnitt zur Bitburger Brauerei:
Wir brauchen Alternativen zu den Militäreinrichtungen mit ihren Negativauswirkungen
Bei allen Militäreinrichtungen leiden Mensch und Umwelt: erst die Zubetonierung und Versiegelung der Landschaft, dann krankmachender Lärm sowie Abgase und schließlich die PFT - was kaum untersucht wird, ist der hochgiftige NATO-Treibstoff JP-8 - ob über Emissionen oder das Ablassen von Treibstoff sowie bei Abstürzen - er gelangt ebenfalls in die Umwelt und zum Mensch. Die Tötungsmaschinerie Militär mit ihren Kriegen für wirtschaftliche und machtpolitische Interessen wirkt somit schon hier vor Ort mit Kollateralschäden - wenn Unternehmer wie von der Bitburger-Brauerei dann den Pro-Airbase Verein 'Host Council Airbase Spangdahlem' ideel und finanziell unterstützen wird einem nur schlecht. Oder muss erst das Bier verseucht sein, damit die Menschen aufwachen? Es braucht zum einen Untersuchungen, die auch Konsequenzen erwirken- ja zum Nachteil des Militärapparates, es braucht aber auch zivile Alternativen zu den Kriegsflughäfen und ihren Auswirkungen und es braucht mehr Menschen die sich für Konversion und Abrüstung einsetzen. So passt es auch nicht dass beim RLP-Tag dem Militär ein riesiges Areal für ihre Werbeshow gegeben wird - wo Kinder in Panzer und Kampfflugzeuge klettern und Jugendliche Waffen in die Hand nehmen und rekrutiert werden.
Markus Pflüger, Trier
Aus dem Rundbrief 2-2015 der Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier www.agf-trier.de