Protest gegen Militärmusik

Gute Musik für einen guten Zweck, um damit fragwürdige Bundeswehr­einsätze zu legitimieren? das fragte die AGF mit einer Mahnwache am Donnerstag 23.3.2017 ab 19 Uhr vor der Europahalle Trier wo um 20 Uhr ein Konzert des Bundeswehr-Musikkorps zugunsten sozialer Projekt v.a. für die Obdachlosenhilfe stattfand.


Die Militärmusik der Bundeswehr kostet etwa 50 Mio. € pro Jahr. Soziale Projekte wie z.B. Obdach­lose nachhaltig zu unter­stützen wäre damit ein Leichtes. Was hier stattfindet ist musikalische Militärwerbung. Es geht um eine gutes Image und Zu­stimmung für Aufrüstung und Auslands­einsätze.Diese Sympathie-Werbung vertuscht die eigent­lichen Ziele für die Soldatinnen und Soldaten in den Krieg ziehen sollen, Leib und Leben riskieren und immer öfter traumatisiert, verstümmelt und auch tot nach hause kommen. So unsere Kritik. Bei solchen Konzerten werden die Gräuel des Krieges und die unsozialen Rüstungsausgaben mit Musik übertüncht und verschwiegen.


Konzert blendet teure Aufrüstung und Wirtschaftsinteressen von Kriegen aus.


Schöne Musik für einen guten Zweck vertuscht, um was es beim Militär geht und blendet aus, dass die Bundeswehr nicht hehren sozialen Zwecken, sondern profanen Dingen wie Wirtschafts­interessen und Machterhalt dient. Ausgeblendet werden die eigentlichen Ziele der Bundeswehr: „Zu den deutschen Sicherheitsinteressen gehört, einen freien und unge­hin­derten Welthandel sowie den freien Zugang zur Hohen See und zu natür­lichen Ressourcen zu ermöglichen.“ (vgl. verteidi­gungspolitische Richtlinien) Wir wenden uns dagegen dass die Europahalle der Bundeswehr eine Platt­form für deren Öffentlichkeitsarbeit bietet. Natürlich geht es dabei auch um Nach­wuchs­gewinnung für die Bundeswehr, Rekrutierung Minder­jährigen wider­spricht aber der UN-Kinderschutzrichtlinien wie es am Red Hand Day im Rat­haus Trier klar kritisiert wurde. Die von allen Bundestagsparteien besetzte Kinder­kommis­sio­n fordert „Die Anhebung des Mindest­alters für den Dienstbeg­inn von Soldat­_innen auf 18 Jahre. [...] Die voll­ständige Umsetzung der Empfeh­lungen des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes[...] Ein Verbot von Wer­bung für die Bun­deswehr, die an Minder­jährige gerichtet ist (9/2016).“


Einen wunden Punkt des Charity-Events getroffen?


Bei der Auswertung waren wir uns einig: Es gab viele Reaktionen und auch Medienresonanz (Volksfreund, Cityradio) obwohl wir nur mit 5 Leuten Flyer verteilten. Die AGF hatte scheinbar einen wunden Punkt getroffen, 'es gehe doch um die gute Sache' - Warum mit der Bundeswehr fragten wir dann. 'Warum wir nicht vorher miteinander reden?' - Die Frage gaben wir zurück, sind aber natürlich gesprächsbereit, wissen aber natürlich das fertig organisierte und beworbene Konzerte durch Gespräche kaum wieder abgesagt werden. Und: 'Das mit der Rekrutierung Jugendlicher sei übertrieben oder falsch' - merkwürdig: die Bundes­wehr sagt auf ihrer eigenen Website wozu die Konzerte sind: „….nicht nur (um) gute Laune zu verbreiten, sondern auch Werbung in eigener Sache zu machen und (um) jungen Menschen den Arbeitgeber Bundeswehr auf ganz besondere Art näher zu bringen“.


Wir hoffen Öffentlichkeit und Besucher-innen des Konzertes zum Nachdenken ange­regt zu haben. Der nächste Werbetermin der Militämusiker ist übrigens bei den Heilig Rock Tagen für „Kita-Kinder und Militärseelsorge“ am 3. Mai 15.30h im Domfreihof (www.heilig-rock-tage.de/programm/mittwoch-3-mai/)

Weitere Infos: https://musiker-gegen-militaermusik.jimdo.com
Von kritischen Soldaten organisierte Website:  www.weissbuch.org